Bestand
Der Bestand der Sammlung Frauennachlässe wird durch neue Übergaben oder durch Nachträge zu bereits übernommenen Vor- und Nachlässen ständig erweitert.
Mit den Übergeberinnen und Übergebern der Vor- und Nachlässe werden Übergabeverträge abgeschlossen. Diese gewährleisten den Datenschutz und stellen gleichzeitig eine (mögliche) zukünftige wissenschaftliche Auswertung der archivierten Materialien sicher.
Angaben zum Bestand
Derzeit (2024) setzt sich der Bestand folgendermaßen zusammen:
- Verzeichnet sind die Vor- und Nachlässe von 517 Personen (476 Frauen, 41 Männer) sowie der Nachlass des historischen sozialen Vereins "Wiener Settlement".
Die Vor- und Nachlässe werden nach dem "Provenienzssystem" aufgenommen. Beschreibungen von jedem Vor- und Nachlass können im Online-Verbundkatalog META recherchiert werden.
Zudem sind die Bestände nach Genres in einem Dokumentenregister sowie in einem Ortsregister verzeichnet (siehe hier weiter unten).
- Weiterführende Informationen zu den Möglichkeiten der Recherche finden Sie unter dem Menüpunkt "Recherche"...
- Tipps für die Recherche finden Sie auch in dieser Handreichung als PDF
Genres
Dokumentenregister als PDF (Stand 2024)
Das früheste derzeit archivierte (amtliche) Dokument ist mit dem Jahr 1738 datiert, das älteste Selbstzeugnis ist eine Familienchronik mit Einträge aus den Jahren von 1771 bis 1794. Die jüngsten Archivalien sind wirtschaftliche Haushaltsaufzeichnungen, die bis 2018 reichen.
Insgesamt sind derzeit verzeichnet:
- 1.792 Bände von Tagebüchern und tagebuchähnlichen Aufzeichnungen
- 1.235 weitere Dokumente in Buchform: Kalender, Haushaltsbücher, Poesiealben u.ä.
- ca. 78.895 Korrespondenzschriftstücke
- ca. 7.135 amtliche und geschäftliche Dokumente, Ausweise u.ä.
- ca. 3.065 Dokumente zu Schul-, Universitäts- und Berufslaufbahnen
- 7 Bestände mit Dokumentationen von frauenbewegtem/feministischen Engagement bzw. Forschung
- 285 autobiografische Texte (insgesamt ca. 11.075 Seiten)
- ca. 97.730 Fotografien, zum Teil in 485 Fotoalben
- 15 literarische (Teil)Nachlässe
- 170 Nachlässe enthalten neben den Dokumenten auch verschiedene Gegenstände wie Orden oder Abzeichen, so genannte "Judensterne", Handarbeitsproben, Kinderschuhe, Schatullen, Schmuckschleifen, Koffer, Handtaschen u. ä. 74 zudem Gedrucktes, darunter u.a. 113 Gebetsbücher.
Orte
Ortsregister als PDF (Stand 2024)
Hier konnten bisher insgesamt 1.741 Orte namentlich identifiziert werden, an denen zumindest ein Dokument geschrieben oder eine Fotografie aufgenommen worden ist:
- 537 Orte davon liegen auf dem Gebiet des heutigen Österreich.
- 1.028 Orte liegen in 41 (derzeit bestehenden) europäischen Staaten. 293 davon in Deutschland, 94 in Italien, 74 in der Slowakei und der Tschechischen Republik, 51 in der Schweiz.
- 176 Orte liegen in 69 (derzeit bestehenden) außereuropäischen Staaten.
Beschreibung der Bestände
Link zu den Beschreibungen im Onlinekatalog META
(Voreinstellung zu den Beständen der Sammlung Frauennachlässe)
Tipps für die Recherche in "Meta" finden Sie in dieser Handreichung als PDF
Formen der Übergaben
Bezogen auf jene Personen, die die Archivalien übergeben haben, setzt sich der Bestand folgendermaßen zusammen:
- 327 Bestände (66%) wurden von Nachfahr:innen der Schreiber:innen übergeben.
- 76 Bestände (16%) sind Vorlässe, also selbst verfasste Selbstzeugnisse oder Dokumentationen.
- 51 Bestände (10%) sind Zufallsfunde.
- 30 Bestände (6%) wurden von Bekannten der Schreiber:innen übergeben.
- 9 Bestände (2%) wurden aus anderen Archiven übernommen.
Galerie
Exemplarische Einblicke in die Vielfalt der Bestände bietet unter unterschiedlichen Gesichtspunkten der Menüpunkt Menüpunkt "Galerie"...
Die Bestände der Sammlung Frauennachlässe sind - wie auch jene aller anderen Sammlungs- und Archiveinrichtungen - nicht gänzlich online verfügbar. Grund dafür sind einerseits Daten- und Urheber:innenrechtsgründe - sowie andererseits Kapazitätsgründe. Ein differenzierter Kommentar zu der Diskussion der Digitalisierung wurde u.a. auf dem Weblog "Archives @ Pama" veröffentlicht (Web).
Sammelschwerpunkte
Mit dem Interesse an Selbstzeugnissen von Frauen, die nicht einer bestimmten Berufs- oder Personengruppe angehörten, hat die Sammlung Frauennachlässe im europäischen Raum ein Alleinstellungsmerkmal inne. Die Schreiber:innen waren Mädchen und Frauen aus unterschiedlichen sozialen Zusammenhängen ebenso wie ihre Familienangehörigen oder Freund:innen.
Durch den dezidiert offenen Sammelfokus in Bezug auf die Genres dokumentiert die SFN zudem insbesondere die Vielfalt auto/biografischer Formate.
Inhaltliche Sammelschwerpunkte waren bisher die folgenden:
- "Paarkorrespondenzen des 19. und 20. Jahrhundert", die im Kontext des gleichnamigen Forschungsprojekts seit 2010 ausgewertet worden sind (Web).
- Ein bisheriger Sammelschwerpunkt war auch das Thema "Migration" (Web).
- Das Thema "Sprache und Erinnerung in Frauentagebücher des 20. Jahrhunderts" war ein Schwerpunkt der von 2006 bis 2012 laufenden "Forschungsplattform Neuverortung der Frauen- und Geschlechtergeschichte im veränderten europäischen Kontext", deren Teil die Sammlung Frauennachlässe war (Web).
Forschungsliteratur
Die Sammlung Frauennachässe hat auch fachspezifische Literatur zu feministischer Auto/Biographieforschung zu den Themen Auto/Biographieforschung, Brief/Feldpostforschung, Fotografiegeschichte/-theorie und Tagebuchforschung sowie Editionen von Selbstzeugnissen von Frauen, Reviews und Konferenzberichte gesammelt.
Die Literaturlisten finden Sie im Menüpunkt "Bibliothek"...
Bibliographie unveröffentlichter Tagebücher von Frauen in Wiener Archiven
In der Sammlung Frauennachlässe wurde 2012 ein von der MA57 der Stadt Wien (Frauenförderung und Koordination von Frauenangelegenheiten) finanziertes Bibliographieprojekt durchgeführt. Recherchiert wurden dabei unveröffentlichte Tagebücher von Wiener Frauen in sechs Wiener Archiven.
Recherchiert werden konnten dabei 116 Nach- und Vorlassbestände, die 2012 Tagebücher oder tagebuchähnliche Aufzeichnungen von Frauen enthalten haben. Weiterlesen im Menüpunkt "Bibliographie"...
Kooperation
Zahlreiche Bestände der Sammlung Frauennachlässe enthalten auch retrospektiv verfasste autobiografische Lebenserzählungen.
Hier kooperieren wir mit der "Dokumentation lebensgeschichtlicher Aufzeichnungen" (Link) am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien.