Monografien


Die folgenden Monografien sind (auch) auf Quellen aus dem Bestand der Sammlung Frauennachässe aufgebaut:

(Alle Publikationen finden Sie im Menüpunkt "Veröffentlichungen" ...)

In Embodied Histories, historian Katya Motyl explores the everyday acts of defiance that formed the basis for new, unconventional forms of womanhood in early twentieth-century Vienna. The figures Motyl brings back to life defied gender conformity, dressed in new ways, behaved brashly, and expressed themselves freely, overturning assumptions about what it meant to exist as a woman.
 
Motyl delves into how these women inhabited and reshaped the urban landscape of Vienna, an increasingly modern, cosmopolitan city. Specifically, she focuses on the ways that easily overlooked quotidian practices such as loitering outside cafés and wandering through city streets helped create novel conceptions of gender. Exploring the emergence of a new womanhood, Embodied Histories presents a new account of how gender, the body, and the city merge with and transform each other, showing how our modes of being are radically intertwined with the spaces we inhabit.

Bestände in der Sammlung Frauennachlässe: Bestandsbeschreibungen im Onlinekatalog

  • Mathilde Hanzel-Hübner (SFN NL 1 I) (Link)
  • Lilli Weber-Wehle (SFN NL 21 II) (Link)
  • Christine Wastl (SFN NL 42 II) (Link)
  • Marie Theresia Fröhnert (geb. Landa, SFN NL 80 I) (Link)

  • Jessica Richter: Die Produktion besonderer Arbeitskräfte. Auseinandersetzungen um den häuslichen Dienst in Österreich (1880-1938), Berlin 2024
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Mit der Dienstbotenfrage Ende des 19. Jahrhunderts mehrten sich die Debatten und Konflikte um den häuslichen Dienst. Waren Hausbedienstete als ArbeiterInnen oder eher als Haushaltsangehörige zu sehen? Wie sollten ihre Dienste reguliert und bewertet werden? Die Arbeit untersucht die Auseinandersetzungen multiperspektivisch und diskutiert, wie sich der häusliche Dienst in Österreich bis zum Anschluss an das nationalsozialistische Dt. Reich verändert hat.

Bestand in der Sammlung Frauennachlässe

  • Bestandsbeschreibung vom Nachlass von Josefa Donabaum (geb. Gastegger, SFN NL 47) im Onlinekatalog (Link)

Tagebücher werden seit 1800 wissenschaftlich ausgewertet. Wiederholt ist das in den Anfangsphasen neuer Fächer zu beobachten. Die Absichten der Forscher:innen waren dabei jeweils unterschiedlich: Die Kleinkinderforschung des 19. Jahrhunderts und die Jugendpsychologie ab 1920 haben maßgebende Thesen über ›Normalverläufe‹ der menschlichen Entwicklung auf Selbstzeugnissen aufgebaut. Die Alltags-, die Sozial- und die Frauengeschichte suchten darin ab den 1980er-Jahren Spuren individueller Lebensgeschichten. Seither sind umfangreiche Sammlungen entstanden, die heute eine ausdifferenzierte Auto/Biografieforschung ermöglichen. Li Gerhalter nimmt als Akteur:innen dieser vielseitigen Geschichte neben Wissenschafter:innen und Sammler:innen auch jene Personen in den Blick, die Tagebücher zur Verfügung gestellt haben. Mit diesem Buch über die facettenreiche Tagebuchforschung gibt sie Einblicke in zeitgebundene Forschungspraktiken.

Comment rendre compte de l’adhésion au nazisme des dizaines de millions de femmes et d’hommes «ordinaires», allemand·es et autrichien·nes, qui lui ont apporté leur soutien des années durant ? La quête d’épanouissement personnel encouragée par le régime, qu’il s’agisse d’aventures érotiques, des liens affectifs de l’entre-soi forgés dans les organisations nazies ou de la vie conjugale, a contribué à la cohésion interne de la société nazie. C’est l’une des hypothèses fortes de ce livre d’une grande originalité.
Car la sexualité, l’intime et la politisation des désirs ont été au cœur de l’entreprise nazie. C’est ce que montre Elissa Mailänder, en s’appuyant notamment sur l’analyse d’une masse d’archives (dont certaines privées) relatives à la sexualité, aux amitiés, à la vie amoureuse et conjugale des individus de la société majoritaire nazie – « aryens » et hétérosexuels. Ainsi se dévoile au ras du sol, à l’échelle locale et privée, la construction d’une communauté raciste, hautement politisée, ségrégationniste et violente.
Historienne du nazisme, Elissa Mailänder est professeure à Sciences Po Paris et directrice adjointe du Centre interdisciplinaire d’études et de recherches sur l’Allemagne (CIERA). Ses recherches portent sur la vie quotidienne (Alltagsgeschichte), l’histoire du genre et des sexualités, l’histoire de la violence, l’histoire des masculinités et l’histoire anthropologique de la photographie."

Bestände in der Sammlung Frauennachlässe: Bestandsbeschreibungen im Onlinekatalog

  • Franziska G. (SFN NL 48) (Link)
  • Marianne L. (SFN NL 147 II) (Link)

In 1911, Thekla E. Scholz migrated at the age of 23 from her rural village in Upper Silesia to work as a maid in the United States. She and her husband Robert J. Kiefer, an itinerate cabinet maker and musician, settled in Kansas City after he served in the German Army during the First World War. Thanks to Thekla Scholz’s lifelong habit of preserving holy cards, letters, photographs, and postcards, scholars can study her migration and subsequent life in Missouri as well as the ongoing challenges faced by her family and friends in both countries.

In 2020, the Robert J. Kiefer and Thekla E. Scholz Collection became the primary focus of a collaborative international online research seminar and project involving four faculty members and more than thirty graduate students in art history, ethnography, history, and public history from the Universities of Hamburg, Vienna, Wroclaw, Missouri-Kansas City and -St. Louis. German Migration to Missouri 2.0 consists of student-authored microhistories focusing on this one German-American family. It offers rare glimpses into the experience of German-American migration and acculturation through the lens of a fascinating working-class woman.

Mit Beiträgen von: Andrew S. Bergerson, Li Gerhalter und Thorsten Logge; Katharina Burgstaller-Mühlbacher, Tim Finke, Zoe Honeck and Maymouna Tine-Lehmann; Emily Bucher, Linda Goldnagl, Saskia Pacher and Christopher Steinbiss; Kathleen Foster, Alexandra E. Impris, Gary C. Sharp and Bob Swearengin; Karen Johnson, Maria Prchal, Maren Sacherer and Zehua Yin; Orhan Akkaya, Alexandra Kern, Barbara Tobler and Michele Valentine.

In den Jahrzehnten um 1900 erfuhr der Alltag großer Bevölkerungsteile tiefgreifende Veränderungen. Sie betrafen die Arbeit genauso wie den Konsum. Anhand von rund einhundert Tagebüchern aus dem deutschsprachigen Raum untersucht Peter-Paul Bänziger, wie die Menschen ihren Alltag wahrnahmen. In ihren Augen sollte das Leben vor allem Spaß machen und Abwechslung bringen - in der Freizeit genauso wie am Arbeitsplatz. Zusammen mit Kolleginnen und Kollegen wollte man eine gute Zeit verbringen. Nur noch eine untergeordnete Rolle spielte hingegen der bürgerliche Wert einer allgemeinen Arbeitsamkeit, von dem so viele Tagebücher des 19. Jahrhunderts geprägt waren. In der Freizeit stand die Intensität des Moments im Zentrum. Man suchte angenehme Unterhaltungen, keine wertvollen Kunstgenüsse. Bänziger folgt der Geschichte dieser modernen Erlebnisorientierung. Er gewährt Einblicke in das Denken, Handeln und Fühlen von Menschen aus den unterschiedlichsten Bevölkerungsgruppen und bringt so die »kleinen« historischen Akteurinnen und Akteure ins Zentrum der Aufmerksamkeit.

  • Andrea Althaus: Vom Glück in der Schweiz? Weibliche Arbeitsmigration aus Deutschland und Österreich (1920-1965), Frankfurt a. M. 2017.
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Bis weit in die 1960er-Jahre hinein stammte ein Großteil der weiblichen Haus- und Gastgewerbsangestellten in der Schweiz aus Deutschland und Österreich. Anhand lebensgeschichtlicher Erzählungen untersucht Andrea Althaus die Deutungen der Arbeitsund Lebenserfahrungen dieser Migrantinnen. In ihrer gendersensiblen Analyse der weiblichen Arbeitsmigration eröffnet sie zugleich einen neuen Blick auf die schweizerische Migrationspolitik und Überfremdungsdiskurse im 20. Jahrhundert.

  • Vida Bakondy: Montagen der Vergangenheit Flucht, Exil und Holocaust in den Fotoalben der Wiener Hakoah-Schwimmerin Fritzi Löwy (1910-1994), Göttingen 2017.
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Mitte der 1990er Jahre tauchten auf einem Flohmarkt bei Wien Fotoalben und ein paar lose Albumblätter auf, die aus dem Besitz der österreichischen Schwimmlegende Fritzi Löwy (1910-1994) stammten. Jene zwei Alben, die Löwy nach ihrer Rückkehr aus dem Exil erstellt hatte, stehen im Mittelpunkt des Buches. Sie sind der Erinnerung an ihre eigene Flucht vor der NS-Verfolgung sowie dem Gedenken an Familienmitglieder, Freunde und Freundinnen gewidmet, die im Holocaust ermordet wurden oder im Exil über die ganze Welt verstreut waren.

Die Historikerin Vida Bakondy diskutiert Potenziale und Grenzen von Fotoalben als historische und biografische Quellen sowie als spezifisches Erinnerungsmedium – mit dem Fokus auf Fragen zur Darstellung von Holocaust und Exil. Löwys Alben eröffnen nicht nur eine neue, sehr persönliche biographische Perspektive auf den einstigen Schwimmstar der Wiener Hakoah, sondern sie schaffen auch neue Erzählungen im Bereich des (visuellen) Gedächtnisses über NS-Verfolgung und Holocaust in Österreich.

Bestand in der Sammlung Frauennachlässe

  • Bestandsbeschreibung vom Nachlass von Fritzi Löwy (SFN NL 111) im Onlinekatalog (Link)

  • Ingrid Bauer und Christa Hämmerle (Hg.): Liebe schreiben. Paarkorrespondenzen im Kontext des 19. und 20. Jahrhunderts, Göttingen 2017.
  • Link zur Verlagsankündigung

Mit Beiträgen von Barbara Asen, Ingrid Bauer, Christa Hämmerle, Ines Rebhan-Glück, Brigitte Semanek und Nina Verheyen.

Im ›Zeitalter der Briefe‹ spielte das Korrespondieren eine bedeutungsvolle Rolle, um Liebesbeziehungen anzubahnen, zu vertiefen und eine gemeinsame Zukunft zu gestalten. Dabei formulierten die Schreibenden immer auch Erwartungen und Wunschbilder an das jeweilige Gegenüber und verhandelten Konzepte von Liebe und Ehe. Das macht Paarkorrespondenzen zu spannenden und aussagekräftigen Quellen, um eine Geschichte der Liebe, der Geschlechterbeziehungen und des ›privaten‹ Schreibens in der Moderne neu zu erschließen. Wie prägten sich wandelnde historische Kontexte dieses (Über) Liebe schreiben? Waren die in vielen Anleitungsbüchern empfohlenen Modelle ›des Liebesbriefs‹ oder die kulturelle Leitidee der romantischen Liebe in verschiedenen sozialen Milieus tatsächlich maßgeblich? Und welche Bilder von Weiblichkeit und Männlichkeit wurden in den Briefen figuriert?

In diesem aus einem österreichischen Forschungsprojekt entstandenen Bandes gehen Historikerinnen solchen Fragen für das 19. und 20. Jahrhundert auf der Basis umfangreicher popularer Paarkorrespondenzen nach. Bisherige kulturwissenschaftliche Studien zum ›Liebesbrief‹ werden um historische Dimensionen vielschichtig erweitert. Etwa bezogen auf Gefühlspraktiken werbender Männer in den 1860/70er Jahren oder auf bürgerliche Paare vor dem Hintergrund der Frauenbewegungen um 1900. Mit Korrespondenzen aus den 1920er Jahren kommt die Irritation bürgerlicher Geschlechter- und Ehenormen durch kameradschaftliche Modelle in den Blick. In den Briefquellen aus den experimentierfreudigen Nach-1968er Jahren wird die Transformation konventioneller Lebensentwürfe von ihrer intimen Innenseite her ausgelotet. Andere Beiträge behandeln den Wandel der Sprache des Sexuellen oder die Zeit der beiden Weltkriege in Hinblick auf kriegsspezifische ›Gefühlsregime‹ und Liebe im Kontext des nationalsozialistischen ›Vernichtungskrieges‹. Oder sie stellen die Frage nach dem Paar und seiner Vernetzung im familiären und sozialen Umfeld.

  • Kreisky Archiv, Heidi Niederkofler und Elke Rajal (Hg.): HILFE! Armut in der Vorstadt. Ottakringer Notstandssiedlung & Wiener Settlement. Begleitbuch zur Ausstellung, Wien 2016.
  • Online-Version der Publikation (PDF)

Das Buch beschäftigte sich mit dem 1901 gegründeten Sozialverein Wiener Settlement und der 1911 entstandenen Ottakringer Barackensiedlung. Anhand dieser beiden Institutionen wurden die historischen Umgestaltungsprozesse im städtischen Raum untersucht und mit aktuellen Entwicklungen in Zusammenhang gebracht.

Von Herbst 2014 bis Sommer 2016 forschte die Klasse 5C des GRG Maroltingergasse gemeinsam mit der projektleitenden Institution Kreisky-Archiv im Rahmen des Projekts „Melting Pot!?“ an dem Thema. Kooperationspartner:innen waren das Bezirksmuseum Ottakring und die Sammlung Frauennachlässe. Hier wird der von Elisabeth Malleier vermittelte Nachlass des Vereins Wiener Settlement bewahrt.

Bestand in der Sammlung Frauennachlässe

  • Bestandsbeschreibung vom Vereinsnachlass des Wiener Settlements (SFN NL 94) im Onlinekatalog (Link)

  • Li Gerhalter und Christa Hämmerle (Hg.): Krieg - Politik - Schreiben. Tagebücher von Frauen (1918-1950) (L'Homme Schriften Band 21), Wien/Köln/Weimar (Böhlau) 2015.
  • Link zur Redaktionsbeschreibung

Mit Beiträgen von Christa Hämmerle, Li Gerhalter, Veronika Helfert, Ingrid Brommer und Christine Karner, Helen Steele, Benjamin Möckel, Ulrich Schwarz, Brigitte Semanek und Arno Dusini.

Im 20. Jahrhundert haben mehr Frauen als jemals zuvor ein Tagebuch geführt. Sie taten das vor dem Hintergrund politischer Umwälzungen und der Katastrophe zweier Weltkriege, die sie ihren Aufzeichnungen – ganz anders als es der gängige Topos der Privatheit nahelegt – in komplexer Weise eingeschrieben haben. Die Beiträge dieses Buches zeugen davon. Sie führen in die Forschungsdiskussion ein und verweisen auf die Hybridität und Vielfalt des Genres Tagebuch. Es diente der Buchführung wie dem Selbstgespräch und der Dokumentation von Alltag, der Erinnerung, dem Bezeugen von Leid und Verfolgung sowie einer steten Selbstkonstruktion. Untersucht werden Tagebücher bekannter wie unbekannter Frauen – von Rosa Mayreder über Elise Richter bis hin zu einer Müllerin namens Theresia Vogt.

  • Traude Bollauf: Dienstmädchen-Emigration. Die Flucht jüdischer Frauen aus Österreich und Deutschland nach England 1938/39, Wien 2010.
  • Link zur Verlagsbeschreibung

Rund 20.000 jüdische Frauen – nahezu drei Viertel aus dem früheren Österreich – konnten 1938/39 vor dem NS-Regime mit einem sogenannten "domestic permit" nach England flüchten. Dies war eine Beschäftigungsbewilligung für ausländisches Hauspersonal, die britische Arbeitgeber bereits seit den 1920er Jahren trotz der strengen Einwanderungsbestimmungen hatten nutzen können, um dem chronischen Mangel an Dienstmädchen abzuhelfen. Das Buch beschreibt Entstehung und Ablauf der Fluchtbewegung und der Arbeitsmigration, die ihr vorangegangen war, sowie die Erfahrungen, die diese Frauen in britischen Haushalten vor und nach Beginn des Zweiten Weltkrieges machten. Bisher hat es von dieser fast unbekannten Fluchtbewegung keine umfassende Darstellung gegeben.

Bestand in der Sammlung Frauennachlässe

  • Bestandsbeschreibung vom Nachlass von Frances Nunnally (geb. Franziska Hupptert, SFN NL 36) im Onlinekatalog (Link)
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Die Niederösterreicherin Barbara Baumgartner (geb. Teuschl, 1851-1944) hat das einzige von ihr vorliegende Tagebuch im Zeitraum von April 1870 bis Mai 1885 verfasst. Es ist eines der ältesten in der Sammlung Frauennachlässe archivierten Tagebücher. Nikola Langreiter hat es im Rahmen dieses Projekts ediert.

Barbara - genannt Wetti - Teuschl war in Krems aufgewachsen. Die Eltern führten hier Fuhrwerksunternehmen. Mit ihrem Ehemann eröffnete sie verschiedene Geschäfte und Fachhandlungen in Wien und Krems, die sie jedoch jeweils nach kurzer Zeit wieder schließen mussten.

Bestand in der Sammlung Frauennachlässe

  • Bestandsbeschreibung vom Nachlass von Barbara Teuschl (verw. Baumgartner, verh. Gerstl, SFN NL 13) im Onlinekatalog (Link)

  • Christa Hämmerle und Li Gerhalter (Hg.) unter der Mitarbeit von Ingrid Brommer und Christine Karner: Apokalyptische Jahre. Die Tagebücher der Therese Lindenberg 1938 bis 1946 (L'HOMME Archiv, Band 2), Köln/Weimar/Wien 2010.
  • Link zur Redaktionsbeschreibung

Die Wiener Musikerin und Schriftstellerin Therese Lindenberg (geb. Trestl, 1892-1980) hat eine Fülle von verschiedenen Texten verfasst. Als Schreibende entwarf sie sich und die Menschen, mit denen sie lebte, ständig neu und verarbeitete so ihr eng mit der krisenhaften Geschichte des 20. Jahrhunderts verknüpftes Leben.

Auch während des nationalsozialistischen Regimes, als sie und ihre jüdische Familie lebensbedrohender Verfolgung ausgesetzt waren, schrieb Lindenberg Tagebücher. Diese wurden nun zusammen mit einer von Therese Lindenberg in den 1970er Jahren unter dem Titel "Die apokalyptischen Jahre" bearbeiteten Fassung von Christa Hämmerle und Li Gerhalter unter der Mitarbeit von Ingrid Brommer und Christine Karner ediert.

Bestände in der Sammlung Frauennachlässe: Beschreibungen im Onlinekatalog

  • Therese Lindenberg (geb. Trestl, SFN NL 3 I) (Link)
  • Dr.in Mona Lisa Steiner (geb. Lindenberg, SFN NL 3 II) (Link)

  • Christa Hämmerle und Edith Saurer (Hg.): Briefkulturen und ihr Geschlecht. Zur Geschichte der privaten Korrespondenz vom 16. Jahrhundert bis heute (L'Homme Schriften Band 7), Wien/Köln/Weimar 2003.
  • Link zur Redaktionsbeschreibung

Mit Beiträgen von Christa Hämmerle, Edith Saurer,  Beatrix Bastl, Heinz Berger, Monika Bernold undJohanna Gehmacher, Rebecca Earle, Konstanze Fliedl und Karl Wagner, Marie-Claire Hoock-Demarle, Margaretta Jolly, Elisabeth Joris, Meinrad Pichler, Edith Saurer, Margit Sturm, Juliane Vogel, Birgit Wagner und Benjamin Ziemann.

Private Korrespondenzen stellen ein Textkorpus dar, das in einer Bewegung Schreibende und Lesende, soziale Netzwerke und gesellschaftliche Bedürfnisse vorstellt. Frauen waren große Briefschreiberinnen; die Frauengeschichte hat sich daher früh für diese Textgattung interessiert. Unter neueren kulturgeschichtlichen Fragestellungen tritt die Bedeutung des Textes und der Kommunikation in den Vordergrund, und damit auch das Spannungsverhältnis von Erfahrung und Diskurs, Normierung und Praxis des privaten Schreibens.
Der Sammelband ist interdisziplinär und in die folgenden vier Abschnitte gegliedert: Literatur und Autorschaft; Briefe im Alltag - Alltag in Briefen; Briefe zwischen Wanderungen, Emigration und Exil; Briefe im und vom Krieg.

  • Monika Bernold und Johanna Gehmacher (Hg.): Auto/Biographie und Frauenfrage. Tagebücher, Briefwechsel, Politische Schriften von Mathilde Hanzel-Hübner (1884-1970) (L'Homme Archiv Band 1), Wien/Köln/Weimar 2003.
  • Link zur Redaktionsbeschreibung

Mathilde Hanzel-Hübner (1884-1970) war Vizepräsidentin des "Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins" und die erste Frau in Österreich, die das Recht erkämpfte, als Gasthörerin an der Technischen Hochschule Wien zu studieren. In Auto/Biographie und Frauenfrage werden Selbstzeugnisse dieser Wiener Intellektuellen und Lehrerin von Monika Bernold und Johanna Gehmacher ediert und kommentiert. Die Autorinnen thematisieren in paradigmatischer Weise zentrale Geschlechterkonflikte des 20. Jahrhunderts und eröffnen neue Perspektiven auf die Geschichte der radikalen Frauenbewegung in Österreich.

Am Beispiel einer Frau der "zweiten Reihe" dokumentieren sie Kommunikationsformen und politische Strategien der historischen Frauenbewegung. Freundinnennetze und Liebesbeziehungen einer jungen, berufstätigen Frau vor dem Ersten Weltkrieg werden ebenso sichtbar wie die ambivalenten Stellungnahmen Mathilde Hanzel-Hübners zum Nationalsozialismus. Das Buch und die beigelegte CD-Rom bieten Texte und Kontexte, in denen die komplexen Zusammenhänge von Geschlechterpolitik und Biographie als Fragmente einer Auto/Biographie der Frauenfrage lesbar werden.

Bestände in der Sammlung Frauennachlässe: Beschreibungen im Onlinekatalog

  • Mathilde Hanzel-Hübner (SFN NL 1 I) (Link)
  • Agnes Hübner (geb. von Coulin, SFN NL 1 II) (Link)
  • Ruthilt Lemche (geb. Hanzel, SFN NL 2 I) (Link)
  • Dietgart Pangratz (geb. Hanzel, SFN NL 2 II) (Link)