Sprache und Erinnerung in Frauentagebücher des 20. Jahrhunderts
- Teilprojekt der Forschungsplattform Neuverortung der Frauen- und Geschlechtergeschichte im veränderten europäischen Kontext (Link)
- Leitung: Christa Hämmerle und Edith Saurer als Historikerinnen, Juliane Vogel als Literaturwissenschafterin sowie Ruth Wodak als Sprachwissenschafterin.
Das interdisziplinär ausgerichtete Teilprojekt „Sprache und Erinnerung in Frauentagebücher des 20. Jahrhunderts“ widmete sich dieser Quellengattung, um individuelle wie kollektive Funktionen des diaristischen Schreibens von Frauen - insbesondere auch in politischen Umbruch- und Krisenzeiten - zu erforschen, ihre Literarität zu ergründen und textanalytische Methoden zu erproben.
Dazu wurden verschiedene Veranstaltungen organisiert und eine Publikation herausgebracht.
Publikation
- Li Gerhalter und Christa Hämmerle (Hg.): Krieg - Politik - Schreiben. Tagebücher von Frauen (1918-1950) (L'Homme Schriften, Bd. 21) Wien/Köln/Weimar 2015 (Link)
- Mit Beiträgen von Christa Hämmerle und Li Gerhalter, Veronika Helfert, Ingrid Brommer und Christine Karner, Helen Steele, Benjamin Möckel, Ulrich Schwarz, Brigitte Semanek sowie Arno Dusini.
Workshops
- Am 6. und 7. Oktober 2006 fand in Wien der Workshop „Sprache und Erinnerung in Frauentagebüchern des 20. Jahrhunderts. Methodische Zugänge“ statt. Bei dieser Veranstaltung diskutierten Vertreter:innen verschiedener Wissenschaftsdisziplinen ihre methodischen Zugänge in der Arbeit mit dem Medium Tagebuch. Teilnehmer:innen waren u.a. Arno Dusini, Li Gerhalter, Christa Hämmerle, Veronika Koller, Carola Sachse, Edith Saurer, Juliane Vogel, Ruth Wodak und Susanne zur Nieden. Die Sammlung Frauennachlässe lieferte Quellenmaterial für das Projekt der Forschungsplattform.
- Am 5. Dezember 2008 fand in Wien der Workshop "Frauentagebücher in der historischen Forschung" statt. Bei dieser Veranstaltung wurden laufende Diplomarbeiten, Masterarbeiten und Dissertationen vorgestellt, Expert:innen haben die Präsentationen kommentiert. Teilnehmer:innen waren Birgitta Bader-Zaar, Monika Bernold, Arno Dusini, Nikola Langreiter, Edith Saurer, Christa Hämmerle, Marianne Baumgartner, Li Gerhalter, Veronika Helfert, Michaela Königshofer, Ulrich Schwarz und Brigitte Semanek. Weitere Informationen
Ringvorlesung "Frauentagebücher im 19. und 20. Jahrhundert"
- Im Wintersemster 2007/08 fand die Ringvorlesung "Frauentagebücher im 19. und 20. Jahrhundert" statt. (Link)
- Dazu wurde ein Guided Reading von Nikola Langreiter veranstaltet.
Programm der Ringvorlesung
- Edith Saurer und Christa Hämmerle (Wien): Einführung
- Li Gerhalter (Wien): Die Lehrerin, der Bühnenstar. Verehrung als Thema in Mädchen-Tagebüchern (1920er und -30er Jahre)
- Edith Saurer (Wien): Das Brieftagebuch von Johanna K. (Jänner bis April 1919)
- Simonetta Piccone Stella (Rom): Writing Journals in the Second World War: Men and Women
- Stefanie Risse (Anghiari/Italien): "Alles, was aufgeschrieben wird, will gelesen werden". Frauentagebücher in den Beständen der Tagebucharchive von Pieve S. Stefano und Emmendingen
- Gabriele Habinger (Wien): Zwischen Selbstentwertung und weiblicher Kompetenz: Selbstrepräsentationen in Reisejournalen von Frauen des 19. Jahrhunderts
- Christa Hämmerle (Wien): "Schnee, viel Schnee. Und Krieg. Und Schwere, Schwere". Die Tagebücher der Therese Lindenberg (1938-1946)
- Konstanze Fliedl (Wien): "Chronik und Pflege" – am Beispiel der Tagebücher von Marie von Ebner-Eschenbach
- Monica Juneja (Hannover): Schreiben über sich selbst und die Welt. Selbstzeugnisse von Frauen im kolonialen Indien, 19. und 20. Jahrhundert
- Arno Dusini (Wien): Das weiblich sein soll an der Gattung Tagebuch
- Johanna Borek (Wien): Vorher / Nachher. Die Tagebücher von Emilia Toscanelli Peruzzi (1854-1858) und Giancarla Arpinati (1943-1945)
- Sabine Grenz (Berlin): 'Deutsche' Frauen, Sexualität und das Ende des Zweiten Weltkriegs
Mehrere der Vorträge basierten auf Beständen der Sammlung Frauennachlässe.